Begeisterung über den neuen Bus in Kigali/Ruanda und an der St. Martin-Schule
Die Begeisterung auf ruandischer und deutscher Seite ist kaum zu toppen: Endlich hat das Förderzentrum „Izere Mubyeyi“ (übersetzt: Hoffnung der Eltern) in Kigali, in dem Kinder und Jugendliche mit Behinderungen unterrichtet werden, einen Bus! Singend, trommelnd und tanzend wird er von den 20 ruandischen Schülerinnen und Schülern in Empfang genommen. Von wegen, da würden nur neun Personen hineinpassen! Das wird in Afrika nicht so eng gesehen und fast die ganze Schülerschaft versucht gleichzeitig den Bus „in Besitz“ zu nehmen. Das funktioniert sogar fast.
Das Video, das die Schulleiterin Agnes Mukashyaka von der Übergabe an Regina Mannitz, die Schulleiterin der St. Martin-Schule, geschickt hat, berührt die Kolleginnen und Kollegen aus dem Ruanda-Arbeitskreis sehr. Kein Wunder, schließlich haben sie erst im November 2017 begonnen das Geld dafür zu sammeln und kennen die Schülerinnen und Schüler persönlich. Bei ihrem Besuch an der ruandischen Partnerschule im Oktober 2017 wurde in einem Gespräch mit Vertretern des Elternvereins deutlich, wie wichtig dieser Bus ist, damit möglichst viele Kinder und Jugendliche die Schule besuchen können. 20.000 € werden für einen Bus benötigt, so hatte das Koordinationsbüro der Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda in Kigali seinerzeit mitgeteilt.
Dass das Geld in einem guten Jahr schon zusammengetragen werden könnte, hatte allerdings niemand zu hoffen gewagt. Doch dank der Aktion „Meine Hilfe zählt“ des Trierischen Volksfreundes, der Lebensläufe des Willibrord-Gymnasiums zusammen mit der St. Martin-Schule, des Spendenlaufs der Carl-Orff-Realschule Plus Bad Dürkheim, der Spenden der Lions Clubs Bitburg-Prüm und Bitburg-Beda, des Zuschusses der Stiftung „Gerechtigkeit der Welt“ sowie der Unterstützung zahlreicher, zum Teil sehr großzügiger Einzelspender und –spenderinnen aus der Region konnten die 20.000 € bereits Anfang Januar 2019 nach Kigali überwiesen werden. Die Anschaffung des Busses mit der Widmung „Donated by St. Martin-Schule Bitburg“ wurde daraufhin vom Partnerschaftsbüro abgewickelt.
Abgesehen von dieser Spendenaktion pflegt die Schulgemeinschaft der St. Martin-Schule zudem durch die Übernahme von Patenschaften für 15 bedürftige Schülerinnen und Schüler, deren Eltern die üblichen Schulgebühren nicht bezahlen können, die Kooperation und den persönlichen Kontakt sehr intensiv.
Wenn dann im Juni 2019 im Rahmen einer vom Ruanda-Referat des Innenministeriums organisierten Delegationsreise ein Gegenbesuch der ruandischen Schulleiterin und eines Elternvertreters an der St. Martin-Schule erfolgt, wird das Wiedersehen eine besondere Freude für beide Seiten sein. Darüber hinaus ist ein zweiwöchiges Praktikum von zwei Lehrpersonen der ruandischen Partnerschule im August 2019 an der St. Martin-Schule geplant. Auch hier ist das Innenministerium involviert und wird die Flugkosten übernehmen. Die Erfahrung, unterstützen und etwas zugunsten der Kinder und Jugendlichen mit Behinderungen bewegen zu können, war und ist für alle Beteiligten neben der persönlichen Begegnung vor Ort eine große Bereicherung.